Sanskrit Begriffe rund um Yoga, Erwachen & Erleuchtung
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Februar 9, 2023Shiva ist der bedeutendste Gott des Hinduismus. Das spiegelt sich auch wieder, wenn du dich in Indien umschaust. Shiva ist in so vielen Symbolen im indischen Alltag präsent, dass du ihn quasi immer vor Augen (oder in den Ohren) hast.
Wer ist Lord Shiva?
Shiva tritt in vielfältigen Erscheinungsformen auf. Die einen sehen ihn als Zerstörer an, die anderen als einen Glücksverheissenden. Wörtlich übersetzt heisst er “der Gütige, der Freundliche, der Glücksverheissende”. Und er zeigt sich noch vielfältiger. In diesem Beitrag gebe ich dir einen Überblick über seine Ausdrucksformen, welche Bedeutung er für die Menschen des Hinduismus hat. Oft wird gesagt, er sei widersprüchlich. Aber welcher Jnani ist das nicht – vor allem wenn man ihn mit dem logischen Verstand beschreiben und verstehen möchte. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Der bedeutendste hinduistische Gott Shiva
Shiva ist nicht nur einer der vielen Gottheiten des Hinduismus. Er ist der Urgrund allen Seins, der Gott der Götter, die absolute und einzige Wirklichkeit. Das gesamte Universum und alle Geschöpfe entspringen seinem ekstatischen Tanz, seiner ekstatischen Meditation.
Welche Bedeutung ihm zukommt, zeigt die Art wie er angesprochen wird. Er ist der Mahayogi, er ist der Mahashiva, der große Yogi, der große Shiva. Aus Shiva gehen andere Götter hervor, zum Beispiel Gangha, die Göttin des heiligen Flusses Ganges. Aber nicht nur sie, auch seine beiden Mitstreiter Brahma und Vishnu soll er erschaffen haben. Nicht nur in einer der Geschichten der heiligen Schriften, zeigt Shiva den anderen Göttern – vor allem Brahma und Vishnu, seine Überlegenheit. Einmal vernichtet er mit einem Blick eine Stadt, die von den beiden anderen mit vielen Waffen nicht zerstört werden konnte. Und ein anderes Mal schlichtet er einen Streit zwischen Brahma und Vishnu, die sich nicht einigen, wer von ihnen beiden der größere, mächtigere Gott sei. Shiva manifestiert als unendliche Lichtsäule und macht damit klar, dass keinem der beiden diese Rolle zukommt – weil er der größte Gott ist.
Warum ist Shiva der Zerstörer?
Gemeinsam mit Brahma und Vishnu bildet Shiva in der hinduistischen Mythologie die Trimurti, das göttliche Dreiergespann des Schöpfungsprozesses. Ihm wird dabei die Rolle des Zerstörers zugeschrieben, während Brahma für die Erschaffung des Kosmos und Vishnu für dessen Erhalt zuständig ist.
Wunderst du dich, warum Shiva verehrt wird, auch wenn er für die Zerstörung zuständig ist? Warum ist Shiva der Zerstörer? Dies hat mehrere Aspekte.
Zerstörung der gesamten Schöpfung
Vielleicht ist es verständlicher, mit einem hinduistischen Auge hinzuschauen. Im Westen gehen wir davon aus, dass die Schöpfung vor vielen tausenden Jahren stattfand. In der indischen Mythologie entsteht die Welt in jedem Augenblick (dem Chenam) – und sie fällt auch in jedem Augenblick wieder in sich zusammen, um im reinen Bewusstsein unterzugehen. Für dieses Bewusstsein steht Shiva und weil er dies auch verkörpert, ist er von den Dreien der Trimurti für diese “Zerstörung” zuständig. Dieser Aspekt der Zerstörung beschreibt also nichts Zerstörerisches, sondern ist Ausdruck seines Potenzials und seiner Residenz im reinen, unendlichen Bewusstsein.
Zerstörung der Illusionen der Menschen
Ein weiterer Aspekt der Zerstörung bezieht sich darauf, dass Shiva die Illusionen der Menschen zerstört. Er nimmt ihnen das, was sie davon abhält, bei ihm zu sein, eins mit ihm zu sein, das Absolute zu sein, selbst das Göttliche zu sein.
Zerstörung von Materie mit seinem dritten Auge
Aber Shiva zerstörte in der Mythologie tatsächlich so einiges. Das tut er vor allem mit Hilfe seines dritten Auges. Wenn es geöffnet ist, wird von dem Lichtstrahl, der daraus hervorgeht, alles verbrannt, auf das der Lichtstrahl fällt. Wie das sein kann und was der Hintergrund ist, erklärt Wolf Dieter Storl in seinem Buch Bom Shiva.
Shiva in der Yogatradition
Wenn du dich mit Yoga beschäftigst, wirst du feststellen, dass hier Shiva nicht die Rolle eines Gottes zukommt. Er wird eher als Begründer des Yoga gesehen. Deshalb heisst er bei den Yogis auch Adi Yogi – der erste Yogi. Er wird auch Adi Guru genannt – der erste Guru. Obwohl er Yoga in die Welt brachte, machte er immer klar, dass es lediglich eine Methode ist, um den Körper zu mehr Wohlbefinden zu bringen – es bringt dir nicht den Zugang zur allumfassenden Wahrheit, zum allumfassenden Bewusstsein. Yoga hilft lediglich zu einem entspannten Körper und macht es damit leichter, dieses allumfassende Bewusstsein zu erkennen.
Shiva und Parvati – die heilige Familie
Shiva ist auch liebender Ehemann von Parvati. Gemeinsam haben sie zwei Söhne: Ganesha und Kartikeya, der auch Kartik, Murugan, Subrahmanya oder Skanda genannt wird. Oft werden Shiva und Parvati auch nur mit einem ihrer Söhne abgebildet, meist Ganesha.
Wer ist die indische Göttin Shiva?
Von Menschen, die Shiva nicht kennen, wird er oft für eine Göttin gehalten. Das liegt zum einen am Namen – in Indien enden jedoch Namen, die für einen Mann gedacht sind mit einem “a”. Genauso ist ein Deva ein Gott und keine Göttin. Zum anderen liegt es daran, dass Shiva in den arabischen Ländern ein Frauenname ist. Im Hinduismus gibt es keine Göttin Shiva. Dem Gott Shiva wird Kali zugeordnet und sie gilt als Göttin des Todes. Im Westslavischen ist eine Göttin Siva bekannt.
Shiva und seine Symbole
Der hinduistische Gott wird mit vielen Symbolen dargestellt, die von Landstrich zu Landstrich auch noch unterschiedlich sind.
Symbolische Darstellung Shivas
Lies hier die Bedeutung dieser hinduistischen Symbole. Manchmal ranken sich Geschichten um die Symbole und manchmal werden sie einfach nur gedeutet.
Shiva in Meditationshaltung
Seine Haut ist entweder schwarz, blau oder vor lauter Asche ganz weiss. Er trägt sein langes Haar auf dem Kopf aufgetürmt. Darin ist ein Halbmond befestigt und es entspringt ein Fluss – es ist die heilige Ganga. Um seinen Hals sind Schlangen und Malas aus den Früchten des Rudraksha-Baumes. In den Händen trägt er seinen Dreizack und eine Trommel. Er sitzt oft auf einem Tigerfell. Mal hat er zwei Arme, mal 4 oder sogar 8.
Warum hat Shiva eine Schlange?
Nagas (Schlangen) werden von den Hindus als heilig angesehen und verehrt. Shiva trägt Schlangen um seinen Hals und Oberkörper. Diese sind drei Mal um ihn gewunden und sollen für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen. Viel wichtiger ist jedoch die Symbolik, die auf die Kundalini Energie anspielt. Der Schlangenkopf befindet sich auf der Höhe des Kopfes. Manchmal sind es auch gleich mehrere Schlangen, die ihn wie bewachen oder beschirmen. Der Schlangenkopf in der Höhe seines Kopfes symbolisiert die aufgestiegene Kundalini-Energie.
Es wird aber auch gesagt, dass Shiva den Schlangen Schutz gewährte, indem er sie bei sich wohnen ließ, als es auf dem Kailash kalt war. Damit ihnen wärmer wird, trug er sie als Ornament um seinen Körper, um ihnen Wärme zu geben. Höre hier von einer Begegnung mit Shiva.
An anderer Stelle steht geschrieben, dass Shiva das Gift der Welt trank und die Schlangen würden seinen Hals kühlen, damit er nicht gar so stark darunter leidet, weil Gift den Körper erhitzt.
Nandi – das Reittier Shivas
Die hinduistischen Götter haben alle ein Reittier bei sich. Shiva reitet auf einem Stier, sein Name ist Nandi. HWL Poonjaji sagt von sich, dass er von diesen Göttern mitsamt ihren Reittieren in der Nacht besucht wurde, als er in Madras (Chennai) war. Du kannst das in seiner Biografie nachlesen. Sie seien zu ihm gekommen, um ihn um seinen Darshan zu bitten. Und wie es dazu kam, dass Nandi das Reittier von Shiva wurde, das findest du auf der Seite Shivadarshana.
Der Wohltäter mit dem Reh in der Hand
Im Süden von Indien trägt Shiva oft ein springendes Reh in der Hand.
Gott mit Dreizack oder Beil und Sanduhrtrommel
Im Norden hält Shiva einen Dreizack, im Süden ein Beil in der Hand. Diese sind Ausdruck seiner Kräfte als Erschaffer, Erhalter und Zerstörer des Universums und soll die Vergänglichkeit symbolisieren. Ebenso ist die Sanduhrtrommel ein Symbol für die Vergänglichkeit und dass Shiva jenseits der Zeit residiert.
Halbmond
Die Mondsichel in Indien sieht aus wie eine Schale. Und in dieser liegenden Ausrichtung trägt Shiva die Mondsichel in seinem Haar. Wenn der Mond so steht, wird er auch Shivamond genannt, Shivamoon.
Tigerfell
Shiva sitzt mal auf dem Tigerfell und mal hat er es um sich geschlungen als Kleidung. Das deutet an, dass er seine animalische Natur überwunden hat. Manchmal wird es auch so gedeutet, dass dieser Jnani so stark ist, dass er sogar die Tiger zähmen kann, den Tiger überwinden kann. Es ist ein Symbol für seine Kraft und Macht.
Muschel
Shiva wird nicht mit der Muschel abgebildet – diese wird von den Verehrern wie ein Horn geblasen. Mit diesem Ton wird er gerufen und verehrt. Der Name der Muschel ist Consche.
Was ist ein Shiva Auge?
Es gibt auch noch das Auge des Shiva. Dies ist der Verschluss einer Meeresschnecke, die man im Sand finden kann. Sie trägt eine spiralförmige Zeichnung und ist als Schmuckstück beliebt.
Wo findet man Shiva Augen?
Ich habe meine Shiva Augen am Strand auf den Andamanen Inseln gefunden. Leider weiss ich nicht, wo sie sonst gewöhnlich gefunden werden.
Om Shiva
Auf Abbildungen trägt Shiva oft ein Om Symbol in seinem geöffneten Handteller. Wird er als Lingam dargestellt oder als tanzender Nataraj, dann symbolisiert der Flammenkranz um den Sockel die heilige Silbe Om. Das soll der Klang sein, auf dem das Universum aufgebaut sei. Klar, dass Shiva damit abgebildet wird, wenn er für die Schöpfung, aber auch für die Zerstörung zuständig sein soll, oder?
Rudraksha
Die schrumpeligen Früchte des Graniterbaumes werden auch Tränen von Rudra genannt. Aufgefädelt als Gebetskranz heissen sie in Indien Mala. Sie symbolisieren auch die von Durga abgeschlagenen und geschrumpften Dämonenköpfe und werden von den Sadhus getragen. Manche sehen in den Rudraksha Perlen auch die Tränen von Shiva, die er vergoß, als er das Leid der Welt wahrnahm.
Der kosmische Tänzer Nataraj
Tandav nennt sich sein göttlicher Tanz von Wut und Tod, den er tanzt, wenn das Universum zu Ende gehen muss. Aber zuallererst tanzt Shiva seinen freudigen Tanz der Ekstase. Und es wird gesagt, dieser Tanz würde das Universum aufrechterhalten. Jeder kennt wohl die Darstellung des tanzenden Shivas, umringt von einem Kreis aus Flammen, der auf einem Dämonen tanzt.
Was ist ein Shiva Lingam?
Shiva residiert jenseits von Name, Form und Zeit. Besonders in den heiligen Schriften wird immer wieder betont, er sei formlos. Um das bildlich zu transportieren, wird er oft nicht mit menschlichen Zügen dargestellt, sondern symbolisch als Shiva Lingam. Zum Shiva Lingam gehört eine Yoni, aus der ein phallisches Symbol hervorgeht. Gemeinsam symbolisieren sie die potenzielle Schöpferkraft. Wenn der Lingam in der Yoni ruht, herrscht Frieden, Harmonie und Glück auf der Welt. Vor dem Lingam sitzt sehr oft noch Nandi, sein Reittier. Bereit, wenn er sich manifestiert, ihm zu Diensten zu sein.
Manchmal wird er auch als konischer Stein dargestellt. Diese konischen Steine finden in verschiedenen Größen Anwendung. Als Heilstein sind sie oft Daumengroß. Sri HWL Poonja beschreibt in seiner Biographie (Nothing ever Happened), dass er einen solchen konischen Stein auf Hawaii in einer Höhle gesetzt hat.
Was bedeutet das Zeichen auf Shivas Stirn?
Drei Striche auf seiner Stirn sind das Zeichen der Brahmanen. Oft ist noch sein geschlossenes drittes Auge dargestellt. Die Striche sind mit heiliger Asche (Vibhuti) gemalt. Sie dient als Schutz gegen unheilvolle Menschen und als Zeichen, dass nur noch Asche übrig bleibt, wer vom Feuer der Hingabe verzehrt wird, um dann Shiva selbst zu sein. Manche malen die drei Striche nicht nur auf die Stirn, sondern auch auf die Unterarme, Oberarme und an die Kehle. Auch die Lingas aus Stein tragen die drei Striche. Wenn alle Illusionen verbrannt sind, alle Zweifel geklärt sind, ist das Wissen da, dass man Shiva selbst ist.
Einige der Namen Shivas
Es wird gesagt, Shiva sei unter 1008 Namen bekannt. Die werde ich hier nicht alle sammeln, aber die Wichtigsten stelle ich für dich zusammen:
- Mahadeva – der große Gott, der Gott der Götter
- Mahakal – Gott der Zeit
- Bairava – der Schreckliche
- Gaura – der Strahlende, der Weisse
- Vishvanatha – Herr des Alls
- Shankara – der Wohltätige, der Friedliche
- Nataraj – der ekstatische Tänzer
- Pasupathinath oder Pashupati – Herr aller Lebewesen, Herr aller Kreaturen und Herr aller Tiere.
- Harshana – der Gott der Totenfeiern
- Aushadhishvara – Herr der Kräuter, Pflanzen und Rauschdrogen
- Ganghadara – Ghangesträger
- Narayana – Gott in menschlicher Gestalt, hat seine Illusion durchschaut und haftet nicht mehr daran.
- Mrityumjaya – Besieger des Todes
- Ardhanishvara – der Gott, der gleichzeitig männlich und weiblich ist
- Satchitanand – die Verkörperung von Wahrheit, Weisheit und Wonne.
- Nilakantha – der Blauhals
Wie wird Shiva verehrt?
Während die größte Verehrung auch für Shiva darin besteht, in ihm zu verweilen, gibt es viele weitere Formen der Verehrung der höchsten Gottheit.
Mantren zu Ehren Shivas
Shiva Shambo
Om Nama Shivaya
Arunachala Shiva – Anrufung der potenziellen Lebensenergie.
So’ham, Shivo’ham – ich bin er, ich bin Shiva
Shivji
Kein Verehrer Shiva’s würde ihn “Shiva” nennen. Seinem Namen wird immer ein -ji angehängt, als Zeichen der Verehrung.
Anrufungen, Gedichte, Gebete
Statt zu singen, werden auch Gedichte geschrieben und rezitiert. Wie diese “Wogen der Glückseligkeit“, die Shiva gewidmet sind.
Shivaratri – das Fest zu Ehren Shivas
Was ist Shivaratri? Es wird gesagt, dass Shiva vor allem in Meditation verbringt. Jedoch nicht in der Shivaratri Nacht, da ist er wach und hört die ganzen Gebete, die an ihn gerichtet werden. Was für Shiva Gelegenheit ist, aus seiner meditativen Versenkung aufzutauchen, ist für die Devotes und Schüler die Gelegenheit, darin einzutauchen. Denn im Grunde geht es nicht darum, dass Shiva weltliche Wünsche erfüllt. Er kann dir dabei helfen, das reine Bewusstsein zu erfahren und darin zu verweilen. Und das soll an Shivaratri leichter sein als an anderen Tagen.
Maha Shivaratri – die große Nacht Shivas
Während in Indien jeden Monat Sivaratri gefeiert wird, gibt es nur einmal im Jahr Maha Shivaratri. Das ist “die große Nacht des Shiva”. Es ist seine Hochzeitsnacht und der höchste Feiertag im Jahreskreis der Hindus. Es gibt keine Nacht, in der man Shiva besserer Stimmung antrifft. Jeder, der etwas auf sich hält, pilgert zu einem Shiva Lingam. Dort werden Shiva Pujas abgehalten und die Pilger fasten und wachen die ganze Nacht. Sie bringen Blumen und Früchte, hören Musik und tanzen ekstatisch. Da der heilige Arunachala als solcher Lingam angesehen wird, pilgern sehr viele Inder zu diesem Ort und die meisten umrunden den Berg in einer Pradakshina eben in dieser Maha Shivaratri Nacht. Wunder aller Art sollen in dieser Nacht geschehen.
Shivaratri 2023
Im Jahr 2023 findet Maha Shivaratri am 18. Februar statt. In 2024 wird am 8. März Maha Shivaratri sein.
Shivas Frauen
Die Frau, mit der Shiva häufig in Verbindung gebracht ist, ist Parvati.
- Parvati – die Tochter der Berge, sanftmütige, geduldige Mutter und Ehefrau
- Uma – Göttin des Lichts und der Schönheit, Göttin der ganzen Welt
- Sati – tugendhafte Frau, Göttin der Langlebigkeit und ehelichen Glücks
- Shakti – die unmanifestierte weibliche Kraft
- Durga – die schwer zugängliche, die Göttin der Vollkommenheit
- Kali – die Schwarze – Göttin des Todes, der Zerstörung und des Neubeginns
- Gauri, Gangaur – Frau, die zum weissen Shiva gehört, der Gaura heisst. Sie ist die Göttin des Überflusses.
Wo ist der Wohnort von Shiva?
Shiva ist natürlich in ganz Indien zu finden und ist dort auch zuhause. Aber an einigen Orten wird er ganz besonders verehrt. Da sind zum einen Städte – aber auch Berge und Tempel.
Die heiligen Städte von Shiva
Insgesamt gibt es in Indien 12 Shiva-Tempel, bekannt als Jyotirlinga.
Kashi ist die Stadt, die Shiva nie verlässt – sein Lieblingsort. Es ist der alte Name von Varanasi, der indischen Stadt, in der jeder hinduistisch Praktizierende Inder sterben möchte. Sie liegt im Norden Indiens. Denn es sei garantiert, in Shiva aufzugehen – also Erleuchtung zu finden, in die Formlosigkeit einzugehen – für den, der in dieser Stadt stirbt.
In Tiruvannamalai im Süden von Indien steht ein Shiva-Tempel und die Stadt liegt zu Füßen des heiligen Arunachala, der eine Manifestation von Shiva sein soll.
Die heiligen Berge von Shiva
Shiva ist der “Herr der Berge“. Zwei davon beanspruchen, sein Wohnsitz zu sein, sogar seine Manifestation.
Kailash im Himalaya
Oft wird der Kailash als Residenz von Shiva genannt. Es bedeutet nicht, dass er dort im Himalaya “wohnt”, es bedeutet, dass der Berg selbst eine Ausdrucksform von Shiva ist und seine Präsenz dort spürbar ist. Viele Menschen wissen darum, dass Shiva mit dem heiligen Berg Kailash in Verbindung gebracht wird. Es wird gesagt, er würde dort beständig in Meditation versunken sitzen.
Arunachala im südindischen Tamil Nadu
Es gibt einen weiteren Berg, dem eine noch größere Bedeutung zugeschrieben wird: Der heilige Berg Arunachala im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu in Tiruvannamalai. Dieser Berg wird zu Ehren von Shiva von vielen Pilgern täglich bei einer Pradakshina umrundet. Sri Ramana Maharshi spricht von diesem Berg als seinem Guru und auch der Arunachala sei eine Manifestation von Shiva. Wer es wahrnehmen kann, der sieht im Berg eine unendliche Lichtsäule. Zum Lichterfest im Herbst (Diwali) werden große Mengen an Ghee auf die Spitze getragen. Oben wird das Ghee angezündet und es ist als ein großes Feuer Sinnbild für diese Lichtsäule und weithin sichtbar.
Arunachala, Du löschst das Ego derer aus, die im Herzen über Dich meditieren.
The Marital Garland of Letters – Strophe 1 – von Bhagavan Sri Ramana Maharshi.
Sogar Worte von Shiva über den Arunachala sollen überliefert sein:
“Was nicht ohne große Mühen erlangt werden kann – die wahre Bedeutung des Vedanta (Selbstverwirklichung) – kann von jedem erlangt werden, der diesen Hügel von dort aus betrachtet, wo er sichtbar ist, oder auch nur gedanklich aus der Ferne an ihn denkt.”
Arunachala Mahatmyam (Skanda Purana)
Hanf – die heilige Pflanze Shivas
Was kaum irgendwo geschrieben steht – Shiva ist auch der Schutzheilige des Hanfes.
Raucht Lord Shiva Chillum und trinkt Shiva Bang?
Es ist unumstritten, dass Shiva der Herr von Mariuhuana, von Hanf ist. Das wird in anderen Darstellungen über den großen Gott oft unterschlagen. Die einen sagen: “Das würde Shiva doch nie tun.” – die anderen sind sich sicher, dass Shiva dann und wann einen Joint raucht.
Bangh ist ein mit Hanf angereichertes Getränk, das zu religiösen Festen (Feiertage oder Totenfeier) getrunken wird oder aus Hingabe zu Shiva bei einer Puja über den Shiva Lingam gegossen wird.
In seinem Buch Bom Shiva schreibt Wolf Dieter Storl eine Erklärung, die schlüssig finde:
Die Pflanze ist ein Sakrament, welches – im korrekten rituellen Kontext und mit einer unvoreingenommenen Gesinnung – die Kommunion mit diesem „Gott der Götter“ ermöglicht. Sie führt in die Tiefe, in den Himmel. Sie verbindet, so sagen die Hindus, mit Shiva, der ja zugleich unser eigenstes, wahres Selbst ist.
Es geht also nicht um Drogenmissbrauch, sondern es geht darum, das Kraut spirituell zu nützen, um das wahre Selbst zu erfahren. Es macht den Weg in die Ewigkeit frei. Natürlich ist es nicht dazu gedacht, von den Aufgaben des Alltags abzulenken oder daraus zu flüchten.
In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts pilgerten … Blumen… Kinder (nach Indien), … schlossen sich … Sadhus an, teilten mit ihnen das Ganja-Rauchrohr (Chilam) und lauschten noch nie gehörte Worte ewiger Weisheiten. Unter Anweisung der Sadhus entlockten sie dem Chilam ganz andere Dimensionen als dem Joint, der ohne spirituellen Bezug gepafft wurde. Der Marihuana-Joint… konnte lediglich dem … Alptraum seine harten Kanten und spitzen Ecken ein wenig nehmen… Das Chillam aber war ein Tor zu Shiva!
… die Shaivas, die Verehrer Shivas lassen uns wissen, nur einer Seele, die durch dharmischen Lebenswandel und durch Yoga rein und gefestigt ist, kann Sivas Kraut zur Erleuchtung verhelfen.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass es das Kraut nicht braucht und ich habe auch keine persönliche Erfahrung damit. Ich schätze jedoch die Aussagen von Wolf Dieter Storl sehr und so habe ich diesen Aspekt hinzugefügt – einfach weil es zu Shiva gehört.
Gründe, warum Shiva der wichtigste Gott des Hinduismus ist
Die wichtigsten Gründe, warum Shiva der wichtigste Gott im Hinduismus ist: Shiva ist der wichtigste Gott im Hinduismus, da er als alleiniger Herrscher über Erkenntnis, Fruchtbarkeit, Freude und Wohlbefinden gilt. Er ist der Schöpfer der Welt sowie der göttliche Krieger, der Böses besiegt und Reinheit in die Welt bringt.
Dies sind die 20 wichtigsten Gründe, warum Shiva der wichtigste Gott im Hinduismus ist.
- Er ist der Gott des Abschlusses.
- Shiva ist häufig als “Ashutosh” bekannt, was “König der Geduld” bedeutet.
- Er ist der einzige Gott, der der Schöpfung zum Abschluss verhelfen kann.
- Er ist der Gott der Wiedergeburt.
- Er ist der einzige Gott, der die Seelen in neue Körper verpflanzen kann.
- Er beendet das Kreisen von Tod und Wiedergeburt.
- Durch die Verehrung Shiva können einzelne Seelen aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt befreit werden.
- Er ermöglicht die Befreiung.
- Er ist der Herrscher über Karma.
- Shiva ist der Herrscher über das Karma, wie wir es in unserem Leben ernten.
- Er gibt uns die Kraft und die Möglichkeit, die Konsequenzen unserer Taten zu bewältigen.
- Er gibt das Wohlwollen und die Vergebung.
- Er ist der Gott des Fortschritts.
- Shiva als der wichtigste Gott im Hinduismus sorgt dafür, dass wir die gewaltfreie Energie des Fortschritts, des Wissens und der Weisheit in unser tägliches Leben integrieren können.
- Er hilft uns, das Potenzial der Fortschrittlichkeit zum Wohle der Menschheit zu nutzen.
- Er ist der Gott der Meditation.
- Shiva hat den Yoga in die Welt gebracht.
- Er hilft auch den Tieren und ist ihr Schutzherr.
- Er erfüllt alle Wünsche seiner Anhänger.
- Er ist ein Gott in menschlicher Gestalt.
Hi, ich bin Shivani
Bloggerin und Podcasterin bei Madhukar Enlighten Life. Seit 2004 kenne ich Madhukar und tue was ich kann, damit diese wichtige Botschaft des Glücklichseins ganz viele Menschen erreicht.
Wie ist deine Erfahrung mit Shiva? Kannst du seine Kraft in dir spüren? Oder hast du das Bedürfnis zu schmecken, wie es ist, in ihm zu verweilen? (Dann hol dir die kostenlose geführte Meditation, die dich dorthin führt.)* Sag es mir in den Kommentaren.
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