
Weibliche Energie – Spiegel des Seins
August 14, 2025Ich hatte das Retreat gebucht, um endlich bei mir zu bleiben. Das hatte ich mir vorgenommen. „Dieses Mal bleibe ich bei mir.“ Dazu ist ein Meditationsretreat schließlich da. Und ich sehnte mich unendlich nach Ruhe in mir. Gesagt getan.
Ich möchte mit dir gemeinsam Mara begleiten. Sie war vor Jahren bei Madhukar in einem Stille Retreat, als wir in Kißlegg waren. Momentan gibt es nur ein einziges Stille-Retreat. Das findet in Indien statt. Aber auch zu Hause kannst du aus einem Online-Retreat für dich ein Stille-Retreat machen. Aber der Reihe nach – ich mag erstmal mit dir gemeinsam Mara begleiten. Ich lasse sie weiter zu Wort kommen:
Bei mir bleiben – ich buche ein Retreat und nehme mir vor bei mir zu bleiben
Die meisten der Teilnehmer waren über Empfehlung dorthin gekommen. Ich hatte es im Internet gefunden, habe auch geflissentlich die Erfahrungsberichte gelesen. So genau wusste ich nicht, was auf mich zukommen würde. Deshalb war ich aufgeregt. Das Retreat war gut organisiert, ich hatte alle Informationen, die ich brauchte um dort gut anzukommen. Wir wurden gebeten, unser Mobiltelefon ausgeschaltet zu lassen, um in die Stille eintauchen zu können. Trotz dass wir nur in Stille saßen, ohne Worte gemeinsam die Mahlzeiten einnahmen oder eine Herbstwanderung miteinander machten, fühlte ich mich wohl.
Wenn man sich vornimmt, bei sich zu bleiben
„Diesmal bleibe ich bei mir.“ So hatte ich es mir vorgenommen, bevor das Retreat begann. Kein Handy, kein Austausch, keine Ablenkung. Nur Stille, Atem, Sein.
Und doch: Kaum saß ich auf meinem Kissen, bemerkte ich, wie mein Blick nach links und rechts wanderte. Ob die anderen wohl mehr verstanden? Ob sie es „richtig machte“?
Wer schon einmal versucht hat, wirklich bei sich zu bleiben, weiß, wie schnell wir uns verlieren – in Gedanken, in Vergleichen, in der feinen Unruhe, die aus der Aufmerksamkeit anderer entsteht.
Was bedeutet es, „bei mir zu bleiben“?
„Bei sich bleiben“ heißt nicht, sich abzugrenzen oder zu verschließen. Es bedeutet, den Kontakt zum eigenen inneren Raum zu halten – auch dann, wenn um uns herum Bewegung, Reiz oder Stille ist. Es ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken, anstatt sie im Außen zu verlieren. Psychologisch gesehen ist es Selbstkontakt. Körperlich: Regulation. Spirituell: Ankommen. Doch diese Fähigkeit will gelernt werden – vor allem, wenn man ein Leben lang auf andere geachtet hat, weil niemand je auf einen selbst geachtet hat.
Vom Außen ins Innen: Eine Erfahrung im Retreat
„Ich hatte Angst, dass mich die Reize, die ich sonst kaum aushalte, danach wieder überfluten würden“, sagte sie zu mir nach dem Retreat. „Aber das Gegenteil trat ein. Mein Atem wurde mein Anker.“
Am Anfang erlebte sich Mara noch im Vergleich mit anderen – „Mache ich es richtig? Habe ich weniger verstanden als sie?“ – aber sie spürte im Laufe der Tage, wie diese Fragen langsam leiser wurden. Statt auf die anderen zu achten, begann sie, ihren eigenen Körper zu fühlen. Und die Stille.
Wie sich das Nervensystem erinnert
Der Atem brachte sie zurück in ihren Körper. Doch es war nicht nur der Atem. Im Schweigen, in der Stille tauchten Erinnerungen auf. Alte Bilder, in denen sie sich klein, unsicher und ungeschützt gefühlt hatte. Eine Mutter, die abwesend war, weil diese selbst keinen Zugang zu sich hatte. Ein Gefühl, das in vielen hochsensiblen Menschen fortlebt: sich früh verantwortlich fühlen, statt geborgen zu sein. Mara erkannte im Retreat, dass ihre Mutter in ihrer Kindheit nicht für sie da war, weil sie kalt war, sondern weil sie sich selbst nicht spüren konnte.
Dieses Verstehen brachte Mitgefühl.
Und Frieden.
Sich selbst spüren lernen – bei mir bleiben
Nach dem Retreat sagte sie:„Ich bin nicht die Ruhe in Person – aber ich kann meine körperlichen Reaktionen schneller wahrnehmen. Ich merke, wenn ich gedanklich wieder bei anderen bin. Dann atme ich, und es wird still.
“Das ist der Moment, in dem bei sich bleiben beginnt. Nicht, wenn man perfekt zentriert ist, sondern wenn man bemerkt, dass man es gerade nicht ist – und zurückkehrt.
Warum wir uns verlieren – und wie wir heimkehren
Viele von uns haben gelernt, andere zu spüren, bevor wir uns selbst spüren konnten. Wir haben uns orientiert: an Blicken, Erwartungen, Stimmungen. Das Nervensystem hat das übernommen. Es sucht noch immer nach Sicherheit im Außen – dabei liegt sie längst in uns. Bei sich bleiben heißt, diese alte Bewegung zu erkennen und ihr eine neue Richtung zu geben: nach innen. Dorthin, wo der Atem ruht. Tiefer noch als das, es liegt in diesem Moment.
Bei mir bleiben in Beziehung und Stille
Am letzten Abend des Retreats saß Mara mit den anderen am Tisch. Wieder diese Unsicherheit. Wieder der Vergleich. Sie durften wieder miteinander sprechen. Und dann – nach einer Weile – kam der Atem zurück. Sie spürte sich. Der Atem und die Stille hatten ihr geholfen, mit der Aufmerksamkeit bei sich zu bleiben – und sich nicht in den anderen zu verlieren. Das war ihr vorher noch nie gelungen – und das ohne Anstrengung.
Jetzt möchte ich noch einen kleinen Ausflug machen. Hier geht es um Advaita.
Was bedeutet das? „Bei mir bleiben“ meint im tieferen Sinn nicht die Person, die denkt, fühlt oder reagiert. In der Sicht von Advaita ist dieses Ich, zu dem wir zurückkehren wollen, selbst nur ein Gedanke im Bewusstsein. Das, was wir „bei mir“ nennen, ist letztlich das, was niemals verloren war: das reine Gewahrsein, in dem Gedanken, Körper und Gefühle erscheinen und vergehen. Wenn dieses Erkennen aufblitzt, wird deutlich – du kannst gar nicht nicht bei dir sein. Du bist das Bewusstsein, in dem alles geschieht. Soweit die Theorie.
Transformation: Vom Vergleich zum „bei mir sein“ und damit zur inneren Ruhe
Was als Suche begann, endete in einem tiefen Gefühl von Dankbarkeit.
„Ich bin stolz, dass ich mich getraut habe. Ich fühle mich frei. Ich kann bei mir bleiben, auch wenn andere um mich sind.“ Mara hatte verstanden: Bei sich zu bleiben ist keine Technik, sondern eine Haltung. Ein ständiges Wiederkommen. Ein liebevolles Erinnern an das, was in uns still ist.
Fazit: Heimkommen in sich selbst „bei mir bleiben“ bedeutet, inmitten des Lebens in Verbindung mit sich zu sein. Nicht perfekt, aber wach. Der Atem als Anker, das Spüren als Weg. Wenn du erkennst, dass du dich wieder im Außen verlierst, ist das kein Fehler, sondern eine Einladung: Kehre zurück. Dorthin, wo du schon bist.
Wenn du spürst, dass du oft im Außen lebst, in Gedanken, in Beziehungen, in Verantwortung und lernen möchtest, dich wieder selbst zu spüren, dann lade ich dich ein: Komm zum Stille Retreat in Indien – oder schnuppere mal rein zum Selbstliebe-Retreat. Das gibt es online oder vor Ort. Entdecke, wie du durch Stille lernst, bei dir zu bleiben.
Advaita beschreibt, was in der Tiefe immer wahr ist – das reine Sein jenseits der Person, die kommen und gehen, fühlen und reagieren kann. Das Retreat dagegen ist die Praxis, in der sich dieses Wissen verkörpert: indem wir still werden, fühlen, atmen und erleben, wie die Aufmerksamkeit heimkehrt.
So begegnen sich Theorie und Erfahrung.
Advaita ist das Verstehen – das Retreat das Erleben dessen, was schon ist.
Lust auf die Erfahrung? Komm zum Retreat und schau, ob es stimmt, was ich hier verspreche.
Hi, ich bin Shivani
Bloggerin und Podcasterin bei Madhukar Enlighten Life. Seit 2004 kenne ich Madhukar und tue was ich kann, damit seine effektive Botschaft des Glücklichseins ganz viele Menschen erreicht. Dieser Beitrag ist aus meiner Feder gehüpft – und ChatGpt hat mir ein wenig dabei geholfen.






