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Ho’oponopono vs. Advaita: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Das erste Mal habe ich von Ho’oponopono in einem Seminar erfahren. Ich war damals in einem Jahrestraining der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg. In diesem Artikel erfährst du, wie ich Ho’oponopono das erste Mal kennen lernte und was ich dann beim Seminar bei Dr. Len aus Hawaii lernen durfte. Außerdem mag ich mit dir den Blick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden spirituellen Traditionen richten.
Was ist Ho’oponopono?
Ho’oponopono ist eine hawaiianische Heilungspraxis, die auf der Idee basiert, dass alles, was in unserem Leben geschieht, eine Reflexion unseres eigenen Inneren ist. Das Kernprinzip von Ho’oponopono ist die Verantwortung für alles zu übernehmen, was in unserer Realität auftaucht, sei es gut oder schlecht. Das bedeutet auch die Verantwortung zu übernehmen für das, was anderen geschieht. Es wird gesagt, dass auf Hawaii durch diese Praxis die Insassen einer Gefängnispsychiatrie eine unglaubliche Lebensveränderung durchlebten. Die Annahme ist: Durch die Übernahme der Verantwortung für die Gefühle in uns, wenn wir ein bestimmtes Problem hören, kann dazu führen, dass im anderen eine Transformation stattfindet. Man geht davon aus, dass durch die Beziehung zum anderen der andere Heilung erfährt.
Ein Schlüsselelement von Ho’oponopono ist der Satz: “Es tut mir leid, bitte verzeih mir, ich liebe dich, ich danke dir.” Diese Formel wird verwendet, um Vergebung zu erbitten und Liebe zu senden. Dies kann man im Zusammenhang mit anderen Menschen anwenden, aber auch für sich selbst oder für Tiere oder auch Gegenstände, zum Beispiel die Wohnung oder ein Auto.
Was ist Advaita?
Advaita Vedanta ist eine philosophische Tradition des Hinduismus, die auf der Idee der Nicht-Dualität basiert. Sie lehrt, dass die wahre Natur der Realität Einheit ist und dass die Trennung, die wir zwischen uns und der Welt erleben, eine Illusion ist. Advaita ermutigt die Praktizierenden dazu, diese Illusion zu durchdringen und die absolute Wirklichkeit jenseits von Dualität und Unterscheidung zu erkennen.
Ein zentrales Konzept von Advaita ist das des Selbst, oder Atman, das identisch ist mit dem höchsten Sein, Brahman. Die Erkenntnis dieser Einheit führt zu Moksha, der Befreiung von der Zyklen von Geburt und Tod, und zur Erfahrung von unendlichem Frieden und Glückseligkeit.
Was sind die Unterschiede der beiden Traditionen?
Obwohl sowohl Ho’oponopono als auch Advaita darauf abzielen, innere Harmonie und spirituelle Entwicklung zu fördern, gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen.
- Kultureller Hintergrund: Ho’oponopono hat seine Wurzeln in der hawaiianischen Kultur, während Advaita eine hinduistische Philosophie ist.
- Fokus: Ho’oponopono konzentriert sich stark auf Vergebung und Heilung von Beziehungen, während Advaita auf die Erkenntnis der Nicht-Dualität und die Befreiung von der Illusion der Trennung abzielt.
- Praxis: Ho’oponopono beinhaltet die Wiederholung eines Satzes und die Übernahme von Verantwortung für alles, was in unserem Leben geschieht. Advaita hingegen betont die Ergründung des Selbst (Atma Vichara) und die Erkenntnis der Einheit allen Seins.
Gemeinsamkeiten
Trotz dieser Unterschiede gibt es auch wichtige Gemeinsamkeiten zwischen Ho’oponopono und Advaita:
- Selbstverantwortung: Beide Ansätze betonen die Idee, dass wir für unser eigenes Leben und unsere Erfahrungen verantwortlich sind. Ob durch Vergebung in Ho’oponopono oder durch die Erkenntnis der Einheit in Advaita, beide lehren, dass die Veränderung im Inneren beginnt und jeder selbst verantwortlich für diese Veränderung ist. Niemand anderes kann es für dich tun.
- Transzendenz von Dualität: Sowohl Ho’oponopono als auch Advaita streben danach, die Illusion der Dualität zu überwinden und ein tieferes Verständnis der Einheit allen Seins als bereits gegeben zu erkennen.
- Heilung und Transformation: Beide Praktiken haben das Potenzial, tiefe Heilung und Transformation auf mentaler, emotionaler und spiritueller Ebene zu bewirken, sowohl für den Einzelnen als auch für Beziehungen und die Welt als Ganzes.
Insgesamt bieten sowohl Ho’oponopono als auch Advaita wertvolle Werkzeuge und Einsichten für die spirituelle Entwicklung und das Streben nach innerem Frieden und Harmonie. Indem wir uns der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Ansätzen bewusst werden, können wir möglicherweise diejenigen finden, die am besten zu unseren individuellen Bedürfnissen und spirituellen Reisen passen.
Wie habe ich Ho’oponopono kennen gelernt?
Ich habe im Jahrestraining der Gewaltfreien Kommunikation von der unglaublichen Transformation der Insassen eines Gefängnisses auf Hawaii gehört. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich mich auf die Suche machte und feststellte: Es gibt ein einigen Wochen ein Seminar mit diesem Arzt, der die Transformationen im Gefängnis bewirkte. Es fand in Frankfurt statt. Ich meldete mich an und fuhr hin. Ich wollte es wissen: War das nur eine komische Geschichte – oder war etwas dran, dass 4 Sätze das Leben von zig Menschen auf diese tiefgreifende Weise verändern kann?
Ho’oponopono Originalgebet – die 4 Sätze
Ich finde ja, es ist nur ein einzelner Satz – aber man kann ihn natürlich auch in 4 aufteilen, diese lauten:
- Es tut mir leid.
- Bitte verzeih mir.
- Ich liebe dich.
- Ich danke dir.
Beim Seminar habe ich erfahren, dass diese 4 Sätze allerdings die Kurzform von einem längeren Gebet sind. Aber wie kann man sich die Wirkung erklären?
Eine wahre Geschichte aus Hawaii
Was ist nun diese unglaubliche Geschichte, die sich hinter Ho’oponopono verbirgt? Es gab einen Therapeuten in Hawaii, der eine komplette Krankenstation einer Gefängnispsychiatrie geheilt haben soll, ohne die Patienten je gesehen zu haben. Dr. Hew Len studierte die Akten und wandte den hawaiianischen Heilungsprozess Ho’oponopono an. Dieser Prozess beinhaltet die Übernahme von Verantwortung für alles, was in seinem Leben erscheint. Er geht dabei davon aus, dass er diesen Teil von sich selbst heilt, der die Probleme erschaffen hat. Dr. Len erklärte, dass er sich immer wieder entschuldigte und Liebe sendete, während er sich die Akten ansah. Das war alles, was er tat. Schrittweise ging es allen besser – Medikamente wurden abgesetzt, man konnte Patienten von der Geschlossenen Station auf die offene Station verlegen und schließlich alle entlassen. Die Station konnte irgendwann sogar geschlossen werden.
Meine eigene Begegnung mir Dr. Len in Frankfurt
Zwei Tage ging die Fortbildung in Frankfurt. Es war im September 2008. Und er brachte uns alles bei, das er selbst anwendete, um diese Veränderung zu erreichen. Das erste, was mich erstaunte war: Er benutzte nicht die 4 Sätze, sondern eine längere Version, die aus 16 Schritten besteht. Das nächste, das mich erstaunte: Er sprach mit seinem Gebet nicht jemanden anderen an – sondern sein eigenes inneres Kind. Er entschuldigte sich bei ihm und er betonte immer wieder, das Unihipili – wie er es nannte – mit absoluter Hochachtung zu behandeln und ihm uneingeschränkte Sicherheit zu geben. Er erzählte uns, dass er innere Bilder sah, wenn der die Akten der Patienten durchlas. Während seiner Schilderung hielt er einen Bilderrahmen in der Hand. Er erklärte, dass es ein Sinnbild des Lebens sei – unsere Identität sei wie die Leinwand und alles, das geschehe sei wie das Bild, das darauf gemalt sei. Das kam mir doch bekannt vor und plötzlich merkte ich, dass zwischen dem, was Dr. Len in seinem Krankenhaus erreicht hatte und dem, was ich als Advaita kannte – kein so großer Unterschied war.
Ho’oponopono wie es wirklich wirkt
Was dir in den ganzen Artikeln über Ho’oponopono im Internet nicht verraten wird, habe ich im Seminar bei Dr. Len gelernt. Ich war echt erstaunt.
Auch das, was Dr. Len uns weiter erzählte, erinnerte mich sehr an die indische Lehre des Advaita. Er meinte zum Beispiel: “Der einzige Zweck des Lebens beste darin, frei zu sein.” Oder: “Alles existiert nur in deinem Kopf. Wenn du frei bist, sind alle frei.” Er machte auch klar: Das einzige, das heilen kann ist das Göttliche – der Mensch hat nicht die Fähigkeit zu heilen. Man kann es erbitten, aber nicht verlangen. Es geht darum, das innere Kind zu stärken und die Themen in Demut dem Göttlichen zu übergeben. Und das Gebet wird gesprochen in dem Bewusstsein, dass man die Leinwand ist und nicht das Bild, das darauf abgebildet ist.
Was er vermittelte, hat offenbar funktioniert. Es ist möglich. Aber spätestens in diesem Moment war mir klar – es ist mir zu kompliziert – Advaita ist viel einfacher. Mir war auch klar, dass es nicht geht, es über den Verstand zu lernen – es braucht jemanden, der in diesem Bewusstsein lebt, jemand, der verwirklicht hat, dass er die Leinwand ist. Alleine über den Verstand kann man das nicht lernen und umsetzen. Und so jemanden kannte ich zu diesem Zeitpunkt damals schon seit 4 Jahren – Madhukar.
Wie lange wende ich Ho’oponopono an?
Die Frage nach der Dauer der Anwendung von Ho’oponopono hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einige Menschen entscheiden sich dafür, Ho’oponopono als tägliche Praxis zu leben, um kontinuierlich Vergebung zu praktizieren. Auch Dr. Len sagte damals im Seminar: “Es sollte dauerhaft beibehalten werden.” Das kann sehr nützlich sein, um einen Zustand inneren Friedens zu schaffen. Die Heilung von Beziehungen ist aus meiner Sicht eher ein Nebenprodukt davon.
Andere wenden Ho’oponopono möglicherweise nur gelegentlich an, um spezifische Konflikte oder belastende Situationen zu klären. In solchen Fällen kann die Praxis für einen begrenzten Zeitraum intensiv angewendet werden, bis eine spürbare Veränderung oder Heilung eintritt. Wenn du auf diese Art die Praxis wie einen Notfallkoffer anwendest, kannst du dich selbst beruhigen, deine Gedanken klären und einen Zustand innerer Ruhe und Akzeptanz erreichen. Auf diese Weise angewendet, praktizierst du die 4 Sätze so lange, bis dein gewünschtes Ergebnis eingetreten ist.
Hier fällt mir wieder eine Gemeinsamkeit auf. Es ist ein wenig wie wenn du damit zufrieden bist, manchmal diesen Frieden und die Liebe im Retreat zu erleben. Dabei wäre es möglich, dass dies in jedem Moment deines Lebens deine Wirklichkeit ist.
Letztendlich kannst du Ho’oponopono auch einfach zur Vergebung anwenden – aber dann schöpfst du nicht das volle Potenzial dieses Vorgehens aus. Für das volle Potenzial jedoch brauchst du aus meiner Sicht jemanden, der selber frei ist. Sonst bleibt es eine Kopfgeschichte. Und es ist gar nicht so leicht, so jemanden zu finden. Wobei, es wird ja gesagt, wenn du wirklich frei sein willst, dann wird jemand auftauchen, der dir diesen Wunsch erfüllt.
Ho’oponopono und Advaita – mein Fazit
Ich hatte es ja schon geschrieben – ich finde es viel, viel einfacher, Advaita zu leben und Selbstergründung anzuwenden mit der einfachen Frage: “Wer bin ich?” Falls du das nicht kennst – schau mal meinen Beitrag über Selbstergründung an, da gibt es ein pdf zum Download.
Hi, ich bin Shivani
Bloggerin und Podcasterin bei Madhukar Enlighten Life. Seit 2004 kenne ich Madhukar und tue was ich kann, damit seine effektive Botschaft des Glücklichseins ganz viele Menschen erreicht.
2 Comments
Ja, ich wende das
Ho’oponopodo auch manchmal an, und in akuten Situationen hatte ich den Eindruck das es hilft. Danke für den Beitrag.
Übrigens hab ich ein paar Anläufe Gebrauch um die Kommentar Spalte zu finden, sie ist ziemlich weit unten…
Gruß Purna
Ich finde es sehr interessant was Ho’ponopodo ist und die Wirkung und was es für Praktiken gibt um inneren Frieden und Harmonie zu erreichen. Doch finde auch ich Advayda den einfacheren und direkteren Weg. Doch letzten Endes muss jeder das für ihn passende finden. Ich bin sehr Dankbar für die Wahrheit im Advayda, da es mich immer wieder im Leben, ganz gleich wem und was ich mich zuwende, auf die absolute Wahrheit führt, das alles aber auch alles in mir geschieht und das was ich bin reines und ewiges Bewusstsein ist, worin alles kommt und geht. Alles ist in mir und nichts ist von mir getrennt. Tiefe Dankbarkeit und Liebe überkommen mich immer wieder wenn mir das bewusst wird. Grosse Dankbarkeit an meinen Meister Madhukar der mir Advayda erlebbar gemacht hat